Therapeutisches Boxen

Was ist therapeutisches Boxen ?

Das therapeutische Boxen unterscheidet sich deutlich vom olympischen Boxsport oder dem sog. Fitnessboxen.

Therapeutisches Boxen ist ein Angebot für Klient*innen, die sich mit ihrem Körper, der Anspannung, der Emotionsregulation und der Selbstkontrolle auseinandersetzen möchten. Die Selbstwahrnehmung und die Achtsamkeit nehmen hierbei wichtige Rollen ein. Gefühle können körperlich erlebbar gemacht, benannt und neu kanalisiert werden. Aus Anspannung, die vor allem bei negativen Emotionen entsteht, wird Entspannung. Bei dieser Therapieform geht es zwar auch um körperliche Aspekte, doch im Vordergrund stehen Erleben, Wahrnehmen und Verhalten.

Therapeutisches Boxen verbindet verschiedene Boxübungen mit sozialpädagogischer und therapeutischer Begleitung, um die physische und psychische Gesundheit nachhaltig zu fördern. Je nach individuellem Bedarf und Zielen der Klient*innen, werden Boxübungen durchgeführt, welche daraufhin gemeinsam reflektiert werden. Die Therapeutin regt mit gezielten Fragen dazu an, die Körperreaktionen wahrzunehmen, die Muskelanspannung und -entspannung, Kraft und Ausdauer, die Atmung, Schwitzen, evtl. Schmerzen und Erschöpfung. Es wird vermittelt, die bei den Übungen erlernten Gefühle wahrzunehmen, zu beschreiben und häufig erstmals auszuhalten.

Der Sinn des therapeutischen Boxens ist es, den Zusammenhang des persönlichen Themas zu entdecken. Die Frage lautet also: Was haben die Erfahrungen in der Box-Übung mit meinem persönlichen Thema im Leben zu tun?






Hintergrund

Die Sport- und Bewegungstherapie hat in der therapeutischen Arbeit mittlerweile einen festen Stellenwert. Aus den USA kommend wurde das therapeutische Boxen von Anke Henning am Universitätsklinikum Eppendorf eingeführt. Man hat inzwischen erkannt, dass die Sport- und Bewegungstherapie Klient*innen helfen kann, soziale, psychische und körperliche Beeinträchtigungen mit Hilfe von Sport und Bewegung zu überwinden.

Therapeutisches Boxen wird mittlerweile u.a. in eigener Praxis, in Kliniken für Psychosomatik oder auch in Kinder- und Jugendpsychiatrien angewendet. In Hannover hat das PITT (Praxis-Institut für Systemische Traumaarbeit, Trauma & Sport) in den letzten 8 Jahren ein Konzept entwickelt und bietet Weiterbildungen als Boxtherapeut*in an. Das Konzept hat sich sehr gut bewährt, ist in ständiger Weiterentwicklung und wird wissenschaftlich begleitet.

Für wen ist therapeutisches Boxen geeignet?

Therapeutisches Boxen richtet sich an Jugendliche (ab 12 Jahren) und Erwachsene, die ihre körperliche und psychische Gesundheit verbessern möchten. Es ist besonders gut geeignet für:

  • Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten: z.B. Aggression, ADHS, Schulverweigerung, Mobbingerfahrung oder in Jugendhilfeeinrichtungen.

  • Erwachsene mit psychischen Belastungen: z.B. Depressionen, Angststörungen, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Burnout, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) oder Suchterkrankungen.

  • Sozial benachteiligte Gruppen: Geflüchtete oder Langzeitarbeitslose, die Unterstützung bei Integration oder Stressbewältigung suchen.

  • Menschen in Lebenskrisen welche ihre Emotionen besser regulieren und ihr Selbstbewusstsein stärken möchten.

Das Angebot ist sowohl für Einzel- als auch Gruppentherapien (max. 4 Personen) im Boxstudio in Würzburg-Heidingsfeld konzipiert. Zusätzlich eignet es sich sehr gut für Präventionsworkshops, in Schulen, Betrieben oder sozialen Einrichtungen.

Jeder Klient und jede Klientin steht während der Therapie im Mittelpunkt, wird als besonderes Individuum wahrgenommen und kann sich auf seine eigene Art entwickeln. Je nach Bedarf werden unterschiedliche Boxübungen durchgeführt.

Vorteile des therapeutischen Boxen

  • Niedrigschwellig und effektiv: Einfacher Zugang, umfangreiche und nachhaltige Wirkung.
  • Individuelle Betreuung: Maßgeschneiderte Übungen für Ihre Bedürfnisse.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Förderung von Körper, Psyche und sozialen Kompetenzen.
  • Prävention und Therapie: Geeignet für Gesundheitsförderung und Behandlung.

Was ist Einzeltherapie im therapeutischen Boxen?

Einzeltherapie im therapeutischen Boxen ist ein intensiver Ansatz, der gezielte Boxübungen mit therapeutischer und sozialpädagogischer Begleitung vereint, um Ihre psychische und körperliche Gesundheit zu stärken. Unter der Leitung von Sabrina Borst, einer erfahrenen Boxtherapeutin, lernen Sie in einem sicheren Rahmen, Ihre Emotionen zu verstehen, Stress abzubauen und Ihre Resilienz zu fördern. Dieser individuelle, niedrigschwellige Ansatz hilft Ihnen, über Ihren Körper einen Zugang zu Ihren Gefühlen und Ressourcen zu erlangen.

Was erwartet mich bei Gruppen im therapeutischen Boxen?

Die Gruppentherapie im therapeutischen Boxen verbindet gezielte Boxübungen mit sozialpädagogischer und therapeutischer Begleitung, um physische und psychische Gesundheit zu fördern. In kleinen Gruppen (max. 4 Teilnehmer*innen) lernen Sie, Emotionen wie Stress, Wut oder Angst zu regulieren, während Sie soziale Kompetenzen wie Kommunikation, Teamfähigkeit und Konfliktlösung stärken. Sie erleben einen niedrigschwelligen Ansatz zur Prävention und Therapie in Würzburg-Heidingsfeld.